Die Geschichte der
Kapellen-Mittelschule Augsburg

Gründung und Aufbau (1911–1915)

Mit der Eingemeindung Oberhausens 1911 und dem starken Bevölkerungswachstum Augsburgs wurde ein neues Schulhaus notwendig. Der Bau begann 1913 unter Baumeister Peter Baindl und wurde Ende 1914 fertiggestellt. Die Baukosten beliefen sich auf 679.495,90 Mark – eine beachtliche Summe für die damalige Zeit. Aufgrund des Ersten Weltkriegs konnte der Unterricht erst am 22. Februar 1915 beginnen.

Kriegsjahre und Nachkriegszeit (1915–1933)

Trotz schwieriger Bedingungen während des Ersten Weltkriegs wurde der Unterricht aufrechterhalten. Die Schule nahm zusätzlich Schüler aus anderen, kriegsbedingt genutzten Schulen auf. Nach dem Krieg folgten Reformen, neue Lehrpläne und erste Abschlussfeiern. Eine Gedenktafel für die Gefallenen wurde 1921 eingeweiht.

Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg (1933–1945)

Ab 1933 prägten politische Einflüsse den Schulalltag. Die Schule wurde in drei eigenständige Bereiche geteilt (zwei Knabenschulen, eine Mädchenschule). Während des Zweiten Weltkriegs erlitt das Gebäude Schäden, wurde als Lager genutzt und der Unterricht kam zeitweise zum Erliegen.

Wiederaufbau und Schulreform (1945–1969)

Nach Kriegsende wurde der Schulbetrieb langsam wieder aufgenommen. Die Raumnot war groß, mehrere Schulen teilten sich das Gebäude. In den 1950er- und 60er-Jahren folgten zahlreiche Instandsetzungen. 1969 wurden die Bekenntnisschulen aufgelöst und die Kapellenschule in eine Grund- und Hauptschule umgewandelt.

Erweiterung und pädagogische Innovation (1970–1989)

Neue Fachräume wie Physiksaal, Handarbeitsraum und Maschinenschreibsaal wurden eingerichtet. Die Schule wurde zur Teilhauptschule II. Projekte wie Mofakurse, Schüleraustausch, Schülerblaskapelle und praxisorientierter Unterricht prägten diese Zeit. 1981 wurde eine umfassende Sanierung abgeschlossen. Schulleiter Wolfgang Scholz wurde 1985 mit einer Patchwork-Decke in den Ruhestand verabschiedet.

Digitalisierung und soziales Lernen (1990–2000)

Die Schule führte Computerunterricht ein, baute eine Schülerbibliothek auf und engagierte sich in sozialen Projekten. 1998 kam Schulsozialarbeiterin Wanda Bielawski ins Team. 1999 wurde ein Schülercafé eröffnet. Im selben Jahr übernahm Daniele Karle die Schulleitung. M-Klassen und das PiT-Projekt wurden eingeführt.

Auszeichnungen und neue Impulse (2001–2010)

2001 gewann die Schule den ISI-Innovationspreis. Der Schüleraustausch mit Liberec begann 2006. 2008 übernahm Angelika Bayer die Schulleitung. Die Schule erhielt den Zukunftspreis der Stadt Augsburg. 2010 wurde das beliebte Minifußballfeld eingeweiht und die Schule in „Kapellen-Mittelschule“ umbenannt. Sie ist seither Teil des Schulverbunds Augsburg Nord-West.

Ganztag, Praxis und Jubiläum (2011–2015)

Die Projektprüfung wurde eingeführt, Ganztagsklassen etabliert und ein neuer Schulgarten angelegt. Die AG Schulgarten gewann den Schwarzbräu-Umweltpreis. 2014 feierte die Schule ihr 100-jähriges Bestehen mit einer Festwoche. Die Schulküche wurde 2015 nach umfassender Renovierung neu eröffnet.

Kreativität, Musik und Gemeinschaft (2015–2016)

Ein musikalisches Großprojekt vereinte 2016 alle Mittelschulen Augsburgs auf dem Rathausplatz zur „größten Band der Stadt“. Neue Räume, Projekte wie „Schweißen macht Schule“ und die AG Gastro sowie Streitschlichterprogramme stärken bis heute das soziale und kreative Miteinander an der Kapellen-Mittelschule.